Krieg spielen

Wenn Kinder Fußball oder auch etwas anderes spielen wollen, verabreden sie sich dafür. Sie treffen sich dann auf dem Sportplatz, auf dem Spielplatz oder auf der Straße, um dem nachzugehen, was ihnen Spaß macht. Manchmal wird das fröhliche Treiben aber unterbrochen. Hausaufgaben, Musikschule oder andere lästig-schöne Pflichten müssen dazwischen geschoben werden. Danach geht’s weiter: „Um vier Uhr sind wir alle wieder da.“
SeifenblasenIsrael und die Hamas haben heute eine fünfstündige Waffenruhe angekündigt. Das ist gut so, denn jede Minute, in der nicht geschossen wird, ist eine gute Minute. Sie kann sogar Leben retten. In dieser Zeit sollen die Menschen lästig-schöne Pflichten erledigen: Lebensmittel besorgen, sich in Sicherheit bringen oder sich im Krankenhaus behandeln lassen. Und danach? Da werden die Krieger ihr perverses Spiel fortsetzen. „Wir treffen uns um 15:00 Uhr am Gazastreifen. Bringt ein paar Raketen mit.“

Dieses „Wenn wir wollen, können wir mal eine Kampfpause einlegen.“ müsste sich doch eigentlich genau so „leicht“ zu einem Kriegsende ausbauen lassen. So aber verstärkt sich der Eindruck nur noch mehr, dass dieser ständige Konflikt gewollt ist. Und wenn er ins Stocken gerät? Dann hier ein paar Siedlungen bauen, dort eine kleine Autobome, schnell ein paar Jugendliche ermorden und schon hat jeder genug Grund, wieder zu den Waffen zu greifen und das „Spiel“ mit der Gewalt fortzusetzen. Das ganze wirkt so grotesk wie kleine Sticheleien unter Kindern, bis irgendwann statt eines Balls ein Stein fliegt und sie sich hinteher streiten, wer zuerst zurück geschlagen hat. Nur dass Kinder anschließend sagen können: „Schwamm drüber!“ und als beste Kumpel wieder zum Spielen übergehen. Warum nur haben Erwachsene das verlernt?

„Zugang um Internet“ – aber bitte aktiv

In der Nationalen E-Government-Strategie (NEGS, pdf), die Bund und Länder im IT-Planungsrat gemeinsam beschlossen haben, wird der Zugang zum Internet als eine bedeutende Aufgabe bezeichnet:

In einer globalisierten Welt, in der Informations- und Kommunikationstechnik für wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse immer wichtiger werden, ist die Versorgung mit Zugangsmöglichkeiten zum Internet, insbesondere im ländlichen Raum, der vom demografischen Wandel besonders betroffen ist, eine bedeutende Aufgabe.“ [NEGS, Kap 1, S. 3]

„Zugang“ kann man natürlich auch rein technisch als das Ziehen von Kabeln oder das Aufstellen von Funkmasten verstehen. So ein Zugang ist Grundvoraussetzung für alles Weitere. Und damit ist dieser Punkt in der NEGS auch richtig und wichtig – Aber was ist dieses Weitere?

Warum ist die Wahl des Bundespräsidenten diesesmal so interessant?

In einem Interview am Rande der Bundesversammlung interpretierte die Kandidatin der Linken, Fr. Jochimsen, die Vermutung, das große Interesse an der Wahl des Bundespräsidenten als ein Indiz dafür, dass die Politikverdrossenheit gar nicht so groß sei. Diese Sicht teile ich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: