Daten brennen

Dieser Software-Download fühlt sich an, wie das CD-Brennen vor gut 15 Jahren. „Bitte, wer brennt da?“ mag manch einer fragen, der mit Rechnern ohne Laufwerk groß geworden ist und für den Musik gestreamt und Software per Internet geladen wird. CDs, das sind diese glänzenden, runden Dinger, die Vorgänger von DVD und BlueRay. Egal. Seinerzeit waren CDs das Medium für Musik und Software. Und dann kam der Moment, in dem man die selber herstellen konnte. Dazu wurden Daten oder Musik per Laser auf die zunächst teuren Rohlinge „gebrannt“ und konnten so vervielfältigt werden. Damit begann der Untergang der Musikindustrie im Abendland. Aber das ist eine andere Geschichte.

CDs

Krieg spielen

Wenn Kinder Fußball oder auch etwas anderes spielen wollen, verabreden sie sich dafür. Sie treffen sich dann auf dem Sportplatz, auf dem Spielplatz oder auf der Straße, um dem nachzugehen, was ihnen Spaß macht. Manchmal wird das fröhliche Treiben aber unterbrochen. Hausaufgaben, Musikschule oder andere lästig-schöne Pflichten müssen dazwischen geschoben werden. Danach geht’s weiter: „Um vier Uhr sind wir alle wieder da.“
SeifenblasenIsrael und die Hamas haben heute eine fünfstündige Waffenruhe angekündigt. Das ist gut so, denn jede Minute, in der nicht geschossen wird, ist eine gute Minute. Sie kann sogar Leben retten. In dieser Zeit sollen die Menschen lästig-schöne Pflichten erledigen: Lebensmittel besorgen, sich in Sicherheit bringen oder sich im Krankenhaus behandeln lassen. Und danach? Da werden die Krieger ihr perverses Spiel fortsetzen. „Wir treffen uns um 15:00 Uhr am Gazastreifen. Bringt ein paar Raketen mit.“

Dieses „Wenn wir wollen, können wir mal eine Kampfpause einlegen.“ müsste sich doch eigentlich genau so „leicht“ zu einem Kriegsende ausbauen lassen. So aber verstärkt sich der Eindruck nur noch mehr, dass dieser ständige Konflikt gewollt ist. Und wenn er ins Stocken gerät? Dann hier ein paar Siedlungen bauen, dort eine kleine Autobome, schnell ein paar Jugendliche ermorden und schon hat jeder genug Grund, wieder zu den Waffen zu greifen und das „Spiel“ mit der Gewalt fortzusetzen. Das ganze wirkt so grotesk wie kleine Sticheleien unter Kindern, bis irgendwann statt eines Balls ein Stein fliegt und sie sich hinteher streiten, wer zuerst zurück geschlagen hat. Nur dass Kinder anschließend sagen können: „Schwamm drüber!“ und als beste Kumpel wieder zum Spielen übergehen. Warum nur haben Erwachsene das verlernt?

Googles Schicksal

Wow, was für ein eigenartiges Zusammentreffen von Gedanken. Oder besser, welch merkwürdige Koinzidenz der Gedanken. In seinem Artikel „Droht Google Microsofts Schicksal?“ schreibt Matthias Hohensee in der Online-Ausgabe der WirtschaftsWoche über den Umgang von Microsoft und Google mit dem Internet, der Dominanz in diesem Markt und über die Frage, ob es Google im mobilen Internet dereinst so ergehen wird, wie Microsoft seinerzeit im „klassischen“ Netz.

Ein spannendes Thema. Mir stellte sich die Frage der Headline aber aus einem anderen Grund: Microsoft fällt es offenbar schwer, über den PC hinaus zu denken. Auch das neue Tablet Surface 3 scheint sich davon noch nicht gänzlich lösen zu können (Schöner Kommentar bei heise). Jahrelang versuchte der Konzern, den Markt so zu gestalten, dass an seinen zentralen Produkten niemand vorbei kam. Aber der Markt hat sich verschoben ud die Musik in der IT spielt heute woanders, nämlich im mobilen Internet, das auf Vielfalt von Geräten und Anwendungen basiert. Und auf Diensten, die oberhalb der Hardware und App-Ebene angesiedelt sind. einer der großen Diensteanbieter ist sicher Google mit seinem zentralen Thema, der Suche, und den vielen diensten außen herum. Und auch Google arbeitet daran, den Markt so zu gestalten, dass niemand an seinen Diensten vorbei kommt. Doch was ist die nächste gr0ße Entwicklung jenseits dieses Marktes und jenseits der Dienste. Wird es den Dinosauriern des – heutigen – mobilen Internets so ergehen wie ihren inzwischen fossielen Vorfahren oder die Internet-Konzerne der ersten Generation.

Literatur, das Netz und CB-Funk

Heute gab es mal wieder ein interessantes SWR2-Forum und zwar zu dem Thema „Lieber Leser … Der Schriftsteller im Online-Zeitalter“. Um ein wenig Appetit zum Nachhören und Nachdenken anzuregen, hier zwei Zitate vom Ende der Sendung:

„Ich betrachte es nicht als meine Aufgabe jetzte als Autorin, auch noch einen Facebook-Account zu betreiben und zu twittern.“

(Ulrike Draesner, Schriftstellerin)

„Ja, nur das hält mich nicht davon ab zu sagen, für meine Arbeit, für das, was mich interessiert, Literatur, ist im Moment das Netz, sind die sozialen Netzwerke etwa von der Relevanz des CB-Funks in den Siebzigerjahren.“

(Denis Scheck, Literaturkritiker)

Poetische Phishing Spam

Diese lausig übersetzte Spam-Mail ist schon fast wieder poetisch:

Hi, meinen Namen Irina. Meine Freundin aus der Stadt Balingen, in der Erde hat Baden-Wurttemberg gesagt, dass du die Bekanntschaft mit das Madchen suchst, und ich bat die Weise, um sich mit dir zu verbinden. Ich das einsame Madchen. Ich suche den Mann, und ich will lernt dich kennen.Mein Alter 30 Jahre, die Grosse neben 169 Zentimeter, das Gewicht die 56 Kilogramme, die Farbe des Haares – kastanien. Sage mir, und ich werde dir grosser schreiben, und ich werde meine Fotografien schicken. Ich hoffe, dass ihr mir in der allernachsten Zeit antworten werdet. Ich warte mit der Ungeduld auf euren Brief. Meine Personal-E-Mail: <…>Ich hoffe, dass du wollen wirst, sich mit mir zu verbinden…. Die Auswahl hinter euch!

P.S.: Ich will mich übrigens nicht verbinden.

Gute gemacht, @MamaMiez

Zuerst einmal: Das, was @MamaMiez da gemacht hat, finde ich gut. Wer wissen möchte, wovon hier die Rede ist, soll folgenden Artikel lesen:

 

Es gibt so viele Gründe, nicht zu tun. Manche sind nur Ausreden. Aber oft ist es auch die Angst, nicht genug zu tun, die uns davon abhält, überhaupt etwas zu tun. Aber das ist Käse. Jede kleine Tat ist eine kleine Tat. Jede kleine Hilfe ist eine kleine Hilfe. Jeder kleine Rat ist ein kleiner Rat. Weiter so. Machen! Danke, @MamaMiez!

Bekenntnisse eines Internetausdruckers

Ja, ich bin Internetausdrucker. Das zuzugeben fällt mir leicht, denn ohne vieles dauerhaft zu konservieren, könnte ich meine Arbeit – und vieles andere – nicht machen. Für meine Arbeit muss ich relativ viel in verschiedensten Quellen recherchieren. Die meisten davon sind zum Glück elektronisch vorhanden, was die Recherche vereinfacht. Aber ich habe noch kein Tool gefunden, mit dem ich die gefundenen Informationen sinnvoll weiter verarbeiten kann.