Die Poesie des Banalen – „The Weekender“

The Weekender - Magazin - 01

Die kleine Eule starrt mich mit etwas mitleidigem Blick an. Den Kopf leicht auf die Seite gelegt sitzt sie bewegungslos auf ihrem Ast. Kein Wunder, denn der Vogel, von dem es auf Seite 3 heißt, dass es vermutlich ein Steinkauz sei, ist ausgestopft. Das Bild auf der Titelseite des neuen „Magazins für Einblicke und Ausflüge“ ist einfach gehalten. Trotzdem strahlt es etwas aus, das nur schwer in Worte zu fassen ist. Damit ist es charakteristisch für die neue  Zeitschrift, die in neun Beiträgen Alltägliches berichtet und doch mehr zeigt. Die Beiträge aus aller Welt – z. B. Berlin, New York, Ostgrönland, Belgien – sind durchweg reich aber nicht üppig bebildert: Sie strahlen keine Pracht aus, wirken nicht arrangiert, um die Produkte von Werbekunden des Blattes oder die hippen Bewohner der gezeigten Orte zu inszenieren. Es wirkt alles eher alltäglich – aber nicht gewöhnlich. Die Geschichten, die die Bilder begleiten, sind nicht tiefsinnig, suchen nicht die Sensation, führen nicht zur Pointe. Aber sie sind auch nicht oberflächlich – genau das Richtige zwischen der Betriebsamkeit einer Arbeitswoche und dem ausgedehnten Müßiggang einiger freier Tage. Insofern scheint der Titel passend gewählt „The Weekender“.

Fazit: Weiter so!