Um das Ende des 19 Jh. entwickelte der italienische Erfinder Guglielmo Marconi die drahtlose Kommunikation so weit, dass es möglich wurde, nicht nur einfache Signale zu übertragen, sondern auch vollständige Nachrichten. Diese Geschichte erzählt das Buch „Marconis magische Maschine“ von Erik Larson sehr spannend, ergänzt um einem kriminalistischen Handlungsstrang. Und stellenweise müsste man nur wenige Worte ersetzen und hätte eine gute Beschreibung von Twitter & Co.
Zu den ersten Nutzern der Funk(en)echnik zählten seinerzeit auch Queen Victoria und ihr Sohn Edward sowie dessen Arzt. Über deren „Twitterdialoge“ schreibt Larson:
„Bald standen die Königin und Edward in regelmäßiger Funkverbindung. In den beiden folgenden Wochen tauschten Mutter und Sohn sowie dessen Arzt Sir James Reid 150 Botschaften aus, deren Inhalt wieder einmal belegte: Das Kommunikationsmittel mag noch so innovativ sein, die Nachrichten sind fast immer belanglos.
4. August 1898. Sir James an Victoria:
Seine Königliche Hoheit, der Prince of Wales, hat eine weitere ausgezeichnete Nacht verbracht und befindet sich in bester Laune und Gesundheit. Das Knie ist höchst zufriedenstellend.5. August 1898. Sir James an Victoria: Seine Königliche Hoheit, der Prince of Wales, hat eine weitere ausgezeichnete Nacht verbracht und das Knie ist in guter Verfassung.
Ähnlich aufregend verlief ein Wortwechsel zwischen einer Dame an Bord der Osborne [Königl. Yacht] und einer anderen in der Sommerresidenz: ‚Können Sie einmal zu uns zum Tee kommen?‘
Die Antwort kam postwendend durch den Äther geschossen: ‚Tut mir leid, kann nicht zum Tee kommen.'“
Mehr als 110 Jahre her, aber irgendwie sehr aktuell …
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