Unausgewogen? Quitten-Kartoffel-Püree

Neulich war ich bei einer kleinen aber feinen Konferenz. Da ging es um Innovation. Aber das ist hier nebensächlich. Zum Mittagessen gab es neben anderen leckeren Sachen ein Gulsch mit Kartoffel-Birnen-Püree. Es war das etwas grobere, nicht der feinere Brei. Bei „Stampf“ schüttelt es mich immer. Also: „Püree“.

Bei uns im Garten steht ein großer Quittenbaum. Birnen haben wir leider nicht. Also habe ich mal nach Kartoffel-Quitten-St…f geschaut. Und – tatsächlich – es finden sich dazu einige Rezepte – mal zum Fisch (Zander), mal zu Lammlachsen oder zu Ossobuco, den geschmorten Kalb- oder Rinderbeinscheiben. Scheint also ein Tausendsassa zu sein, dieses Kartoffel-Quitten-Püree.

Wenn ich kein bewährtes Rezept habe, schaue ich mir verschiedene an, und versuche im wahrsten Sinne des Wortes das Beste daraus zu machen. Und es war zum Glück wie in vielen anderen Fällen: Mit Varianten alles sehr ähnlich. Wären da nicht die Mengenangaben… In dem einen kommen auf 350 g Kartoffeln 500 g Quitten hinzugefügt. Das entspricht einem Verhältnis (K:Q) von 0,7 – also ein deutlicher Überschuss an Quitten.

Das andere Rezept fügt eine Kilo Kartoffeln gerade mal „2 Quitten“ bei. Da stellt sich natürlich direkt die Frage: große oder kleine? An unserem Baum variiert die Größe ziemlich. Die beiden Quitten unten im Bild haben ein Gewicht von rd. 320 g (links) und rd. 160 g. Je nachdem wie hoch der verwertbare Anteil ist also ein deutlicher Unterschied. Der Stilansatz und das Kerngehäuse sind sehr hart und somit nicht für „Stampf“ geeignet. Aber selbst wenn die ganze Quitte verwertbar wäre, läge hier das K:Q-Verhältnis bei 3:1 (kleine Quitte) bzw. 1,5:1 bei der großen.

Und einmal mehr frage ich mich, ob die Internet-Rezept-„Content-Creators“ ihre Rezepte denn auch ausprobieren. Ich habe dann 1 kg Kartoffeln und 400 g verwertbare Quittenteile genommen. Das Resultat: Ein Püree mit einer deutlich fruchtigen, leicht säuerlichen Note.

Fazit: Das erprobte Verhältnis ist ein guter Ausgangspunkt zum weiteren Ausprobieren – eher in der Richtung: etwas weniger Quitte.

Poetische Phishing Spam

Diese lausig übersetzte Spam-Mail ist schon fast wieder poetisch:

Hi, meinen Namen Irina. Meine Freundin aus der Stadt Balingen, in der Erde hat Baden-Wurttemberg gesagt, dass du die Bekanntschaft mit das Madchen suchst, und ich bat die Weise, um sich mit dir zu verbinden. Ich das einsame Madchen. Ich suche den Mann, und ich will lernt dich kennen.Mein Alter 30 Jahre, die Grosse neben 169 Zentimeter, das Gewicht die 56 Kilogramme, die Farbe des Haares – kastanien. Sage mir, und ich werde dir grosser schreiben, und ich werde meine Fotografien schicken. Ich hoffe, dass ihr mir in der allernachsten Zeit antworten werdet. Ich warte mit der Ungeduld auf euren Brief. Meine Personal-E-Mail: <…>Ich hoffe, dass du wollen wirst, sich mit mir zu verbinden…. Die Auswahl hinter euch!

P.S.: Ich will mich übrigens nicht verbinden.

Bekenntnisse eines Internetausdruckers

Ja, ich bin Internetausdrucker. Das zuzugeben fällt mir leicht, denn ohne vieles dauerhaft zu konservieren, könnte ich meine Arbeit – und vieles andere – nicht machen. Für meine Arbeit muss ich relativ viel in verschiedensten Quellen recherchieren. Die meisten davon sind zum Glück elektronisch vorhanden, was die Recherche vereinfacht. Aber ich habe noch kein Tool gefunden, mit dem ich die gefundenen Informationen sinnvoll weiter verarbeiten kann.

Man(n) möchte aufschreien…

Auf Twitter läuft gerade die Aktion #aufschrei, bei der es um Sexismus aller Art geht – den gewalttätigen und den subtilen im Alltag. Viele Frauen schreiben über ihre „Erlebnisse“ mit Männern – und auch mit Frauen. Da kenn es natürlich nicht lange dauern und schon kommt das „Argument“, dass Frauen sich halt nicht so aufreizend anziehen sollten, weil, da müsste man(n) ja denken…

Zum einen: würden die mal denken! Zum anderen: nicht jeder, der in der Öffentlichkeit seinen Geldbeutel aus der Tasche nimmt, möchte, dass jeder sich daraus bedient. Punkt.

… die Nachrichten sind fast immer belanglos

Um das Ende des 19 Jh. entwickelte der italienische Erfinder Guglielmo Marconi die drahtlose Kommunikation so weit, dass es möglich wurde, nicht nur einfache Signale zu übertragen, sondern auch vollständige Nachrichten. Diese Geschichte erzählt das Buch „Marconis magische Maschine“ von Erik Larson sehr spannend, ergänzt um einem kriminalistischen Handlungsstrang. Und stellenweise müsste man nur wenige Worte ersetzen und hätte eine gute Beschreibung von Twitter & Co.

Marconi-Buch von Erik Larson