cGov – und wie es nicht funktioniert

Zurzeit wird der Begriff „cGov“ als neues Schlagwort in die Runde geworfen. Dabei steht das „c“ für alles, was E-Government mit Web 2.0 verbinden kann („Communication“, „Community“, „Collaboration“, „Cooperation“ – also lauter Tugenden der neuen Online-Welt). Wie das aussehen könnte und wie die Realität aussieht soll folgendes Beispiel illustrieren:

Herr Meier soll einen neuen Job bei einem Landesbetrieb bekommen. Dafür benötigt er ein amtsärztliches Gesundheitszeugnis. Das stellt das zuständige Gesundheitsamt – hier auch ein Landesamt – aus. Der Landesbetrieb bittet nun per Mail das Gesundheitsamt für Herrn Meier einen Termin zu machen und übermittelt den Auftrag und die Kostenübernahmeerklärung. Das Gesundheitsamt schickt – ebenfalls per Mail – Herrn Meier drei Terminvorschläge und bittet um formlose Bestätigung eines Termins. Nach vollzogener Untersuchung schickt das Gesundheitsamt das Zeugnis an den Landesbetrieb; Herr Meier erhält eine Kopie.

So wäre das bei cGov – kooperativ, kommunikativ, effizient.

Und die Realität? Herr Meier  erhält vom Landesbetrieb ein Schreiben an das zuständige Gesundheitsamt nebst Kostenübernahmeerklärung auf Papier ausgehändigt. Das schickt Herr Meier per Post an das Gesungheitsamt. Das Gesundheitsamt setzt einen Termin fest und schickt Herrn Meier einen Brief, dass er zu erscheinen hat. Telefonische Terminvereinbarung? Woher denn? Mail? – Niemals! Nach dem absolvierten Termin schickt das Gesundheitsamt das Zeugnis per Post an den Landesbetrieb. Herr Meier erfährt nicht, was darin stand.

Fazit: Gov ja, aber bitte nicht zuviel „c“!

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