Frag dich doch mal, was dein Land für dich tun kann – Verwaltungs-Apps?

Apps sind schick und der neuste Schrei in der Softwarelandschaft. Die kleinen Programme verpacken – möglichst plattformspezifisch – mehr oder weniger sinnvolle Anwendungen in bunte Icons für den mobilen Einsatz. Die kann man dann aus dem sog. App-Store herunterladen und nutzen. Da diese Softwareschnipsel modern sind, scheint es natürlich nahe zu liegen, dass auch Verwaltungen mobile Apps brauchen (s. „Warten auf Mobile Apps von deutschen Behörden„). Da spricht ja auch gar nichts dagegen – ganz im Gegenteil: Wenn sich manche Verwaltungsangelegenheiten nicht nur überhaupt „online“ erledigen lassen, sondern sogar auf einfach und komfortable Weise von unterwegs, wäre das wohl eine feine Sache. Aber da stellt sich auch schon die Frage: Was könnte das denn sein? Was ist (a) online machbar, (b) kompakt genug, dass es in eine App – bzw. auf ein Smartphone o. ä. passt, und (c) besonders sinnvoll mobil nutzbar? Welche (Schritte von) Verwaltungsverfahren lassen sich also gut in smarte Anwendungen packen?

Warum so schweigsam? Web 2.0-Kommunikation zum E-Government

In der Netzöffentlichkeit wird gerne gefordert, Verwaltungen müssten offener kommunizieren und die Segnungen des Web 2.0 für mehr Kundennähe nutzen. Die Anwendung dieser modernen Kulturtechniken ist seit einiger Zeit immer wieder mal ein Hypethema im E-Government-Umfeld. Was liegt also näher, als sich mal in einige soziale Netze zu begeben und zu schauen, wie kommunikativ denn dieses E-Government-Umfeld ist? Kommunikation erfordert in der Regel Dialoge. Und daher ist es durchaus sinnvoll, nicht nur die E-Government-Spezialisten der öffentlichen Verwaltung sondern auch deren Kommunikationspartner aus Forschung und Wirtschaft zu betrachten.

Hier irrte die (Karriere)Bibel… 90-9-1

In seinem Beitrag „Zwitscherologie – 11 wissenschaftliche Fakten über Twitter“ (http://bit.ly/11-twitter-fakten) schreibt die Karrierebibel: „Wenige machen viel. Der durchschnittliche Twitter-User gibt während seiner Mitgliedschaft gerade mal einen (!) Tweet ab. Hingegen sorgen zehn Prozent der Twitterer für 90 Prozent aller Tweets. Mit dieser Verteilung ähnelt die Seite eher Wikipedia als einem sozialen Netzwerk.“
Gemeint ist hier wohl eher: „Mit dieser Verteilung ähnelt die Seite eher Wikipedia als dem, was wir uns unter einem sozialen Netzwerk vorstellen.“

Warum ist die Wahl des Bundespräsidenten diesesmal so interessant?

In einem Interview am Rande der Bundesversammlung interpretierte die Kandidatin der Linken, Fr. Jochimsen, die Vermutung, das große Interesse an der Wahl des Bundespräsidenten als ein Indiz dafür, dass die Politikverdrossenheit gar nicht so groß sei. Diese Sicht teile ich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil:

Warum Machbarkeitsstudien oft wenig hilfreich sind…

Wenn man ein komplexes Projekt angeht, werden gerne Visionen vorangestellt, die allen Beteiligten zeigen solle, wie schön die Welt aussehen könnte, wenn denn nur … Dann wird oft genauer spezifiziert, was zu tun ist, und bei Projekten zu innovativen Produkten kommt man dann oft an den Punkt, an dem sich die Frage stellt: geht das denn überhaupt? Was die Projektpartner zu Anfang noch in bunten Papieren und Präsentationen hingemalt haben, muss nun auch real gemacht werden. Und da fehlt – weil innovativ – echte Erfahrung.

Arbeitsprogramm der EIdG vs. „Digitale Agenda für Europa“

Themen der “Digitalen Agenda für Euroa” vs. Themen der EIdG

Die Europäische Kommission hat ihre „Digitale Agenda für Europa“ veröffentlicht. Darin beschreibt sie sieben Aktionsbereiche und macht Handlungsvorschläge mit dem Ziel, „aus einem digitalen Binnenmarkt, der auf einem schnellen bis extrem schnellen Internet und interoperablen Anwendungen beruht, einen nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Nutzen zu ziehen“ [Abs.1, S. 3].

Vergleicht man diese Digitale Agenda mit den Themenbereichen der eidg, fällt auf, wie unterschiedlich das Thema „Internet (und digitale Gesellschaft)“ strukturiert werden kann, und wie verschieden die Sichtweisen auf Teilthemen sind.

Ergänzend zu den Aktionsbereichen betont die Digitale Agenda deren internationalen Aspekte. Dieses Thema wird bei den eidg-Aufgaben wenigstens in den Handlungsempfehlungen angesprochen. Dort heißt es: „Die Enquete-Kommission soll auf Basis ihrer Untersuchungsergebnisse den staatlichen Handlungsbedarf, national und international, benennen.“ Darauf, wie gut der dann identifizierte Handlungsbedarf durch die  Aktionen der EU-Komission abgedeckt werden kann, darf man gespannt sein.

Arbeitsschwerpunkte der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“

Erste AGs der EIdG

Es ist schon interessant, bei welchen Themen die Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“, eidg, zuerst ihre Arbeitsschwerpunkte sucht:  Netzneutralität – also die neutrale Datenübermittlung im Internet ohne deren Veränderung, Urheberrecht- d.i. das subjektive und absolute Recht auf Schutz geistigen Eigentums in ideeller und materieller Hinsicht, und  schließlich Datenschutz – also den Schutz des Einzelnen vor dem Missbrauch personenbezogener Daten. Alle drei Schwerpunktthemen haben eine klare Verankerung in der Themengruppe „Recht und Inneres“. Was das bedeutet, wird sich zeigen, wenn die eidg ihr weiteres Programm zugänglich macht.

cGov – und wie es nicht funktioniert

Zurzeit wird der Begriff „cGov“ als neues Schlagwort in die Runde geworfen. Dabei steht das „c“ für alles, was E-Government mit Web 2.0 verbinden kann („Communication“, „Community“, „Collaboration“, „Cooperation“ – also lauter Tugenden der neuen Online-Welt). Wie das aussehen könnte und wie die Realität aussieht soll folgendes Beispiel illustrieren:

Herr Meier soll einen neuen Job bei einem Landesbetrieb bekommen. Dafür benötigt er ein amtsärztliches Gesundheitszeugnis.

Lieber übereinander als miteinander reden? Web 2.5 und a-soziale Netze?

Ich habe in letzter Zeit immer wieder den Eindruck, dass nach dem Mitmach-Web jetzt das Reinwürge-Netz angesagt ist. Wer gerade nix zu tun hat und ein wenig Ärger mit einer Firma, der macht sich nicht daran, die Probleme zu lösen. Jeder kleine Fehltritt wird erst mal in der Öffentlichkeit breit getreten. Dabei weiß jeder, der schon mal in einen Hundehaufen gelatscht ist, dass vom Breittreten nur der Gestank zunimmt – ohne, dass sich das Ding in Luft auflöst.

Wenn man sich mal über etwas ärgert und das zu besten gibt, ist das eine Sache. Etwas anderes ist es aber, permanent mit seine Erlebnisse im Kurzstil rauszuzwitschern.  Manchmal wirken solche „Veröffentlichungen“ wie der verzweifelte Versuch, eine „Ich-habe-der-Firma-viral-ans-Bein-gepisst-Kampagne“ loszutreten und vielleicht eine wenig (online) Presse mit seinem Fall zu bekommen.

Und wenn sonst nichts ist, kann man sich ja vielleicht an eine solche Kampagne dranhängen. Dann kann man später noch seinen Enkeln erzählen, wie man damals mit geholfen hat, den Konzern XY in die Knie zu zwingen. Auch wenn die ersten derartigen Vorgänge noch bemerkenswert waren und Firmen dazu bewegt haben, über ihren Umgang mit Kunden nachzudenken, wirken solche Aktionen heute nur noch lahm. Da bräuchte es meine Erachtens etwas mehr Schmackes, als es sich in 140 Zeichen (r)ausdrücken lässt.